Fluten im Südsudan – Stärkung besonders gefährdeter Gemeinschaften

Die saisonalen und zyklischen Nilüberschwemmungen in der Region Jonglei im Südsudan haben vier Jahre in Folge sowohl in der Dauer als auch der Stärke zugenommen. Manche Gebiete stehen immer noch unter Wasser. Die Folgen sind massiv: Die Schwere der Überschwemmungen lässt kaum Möglichkeiten für Regeneration und Wiederaufbau, der Verlust von Vieh und Missernten können nicht ausgeglichen werden. Dadurch nehmen Fälle von Hunger und Unterernährung in der Region zu.

Das Projekt im Überblick

  • Jonglei Action Against Floods (JAAF)

    Offizieller Titel

  • Diakonie Katastrophenhilfe

    Geber*in

  • 150.000 Euro

    Budget

  • Juni 2023 – Dezember 2023

    Dauer

Bedarfe

Das Zeraftal, welches sich vom nördlichen Teil des Bezirks Bor South über Twic East bis zum Bezirk Duk auf der Ostseite des Nils erstreckt, ist besonders betroffen. Etwa 70% der Bevölkerung wurden aus ihren Häusern vertrieben. Die im Tal verbleibenden Menschen konzentrieren sich in den wenigen höher gelegenen Orten. Sie stellen gleichzeitig die Gruppe der besonders gefährdeten Haushalte.

Um diese Menschen zu unterstützen, legt dieses Projekt den Fokus auf die Bedürfnisse besonders gefährdeter Gruppen. Dabei handelt es sich um Haushalte, die von Frauen geführt werden und ältere Mitglieder, Menschen mit Behinderungen oder Kinder unter fünf Jahren versorgen müssen.

Es besteht unmittelbar Bedarf an Nahrungsmitteln, Unterkünften und dem Schutz des Viehbestands durch Impfung und Behandlung der Tiere. Letzteres ist von besonderer Wichtigkeit, weil die starken Überschwemmungen das Risiko einer steigenden Mortalitäts- und Morbiditätsrate erhöhen. Da insbesondere Milch als Hauptnahrungsquelle dient, gefährdet der Verlust von Nutztieren die Ernährungssicherheit betroffener Haushalte.

Ohne einen effektiven Schutz vor dem stark über die Ufer tretenden Nilwasser droht die weitere Vernichtung von Weide- und anderen landwirtschaftlichen Flächen, die Überschwemmung von Siedlungen und damit verbunden der Verlust von Lebensgrundlagen bis hin zur Vertreibung aus der Region. Im Jahr 2022 durchbrochene Deichabschnitte müssen dringend repariert und Möglichkeiten zur Instandhaltung geschaffen werden.

Um die betroffenen Gemeinden vor Ort zu unterstützen, haben wir folgende Maßnahmen eingeleitet:

Sicherung von Grundbedarfen

Durch bedingungslose Bargeldtransfers an besonders gefährdete Haushalte werden diese mit den finanziellen Mitteln ausgestattet, um die Kosten für Essen, Hygieneprodukte, Transport und Kommunikation zu decken.

Darüber hinaus erhielten Jugendliche, die bei der Reparatur und Instandhaltung von Deichen unterstützten, eine Bezahlung. Damit konnten sie zum Familieneinkommen beitragen.

Auch Tiergesundheitshelfer*innen erhielten vorbehaltliche Bargeldtransfers. So wurde die notwendige Behandlung von Tieren in den Gemeinden sichergestellt.

Aufbau von Kapazitäten

Die Reparatur und Instandhaltung der Deiche mit Hilfe von Gruppen von Jugendlichen wurde durch eine*n erfahrene*n Ingenieur*in begleitet und gestärkt. Bereits bestehendes Wissen aus einem Vorgängerprojekt in der Region wurde angewandt und vertieft.

Die finanzielle Unterstützung von Tiergesundheitshelfer*innen hält Kapazitäten zur veterinärmedizinischen Versorgung aufrecht. Durch die gleichzeitige Implementierung eines von USAID geförderten Projektes im Bereich Ernährungssicherheit in der Region werden außerdem durch die Bereitstellung von notwendigen Arzneimitteln Synergien im Bereich One Health geschaffen.