Forderung für mehr Tiergesundheit an die G20

04.11.2021

Unsere Gesundheitssysteme können Pandemien nicht verhindern. Investments in die Tiergesundheit schon.

Ein offener Brief unseres Kooperationspartners Action for Animal Health an die G20

Schon bevor die Coronapandemie unser Leben entscheidend veränderte, starben 2,7 Millionen Menschen im Jahr an Krankheiten von Tieren. Dabei stammen über 75% der neuen Infektionskrankheiten für Menschen von Tieren. Weltweit sind über 2 Milliarden Menschen von zoonotischen Krankheiten betroffen und haben die Weltwirtschaft in den letzten 10 Jahren über 20 Milliarden US-Dollar gekostet.

All dies unterstreicht, wie wichtig gesunde Tiere auch für die Gesundheit von Menschen ist. So ist bspw. die Massenimpfung von Hunden die günstige Art Tollwut zu bekämpfen.

Auch die G20 haben verstanden, dass die schwache Gesundheitssysteme unterstützt werden müssen. Der ganzheitliche One Health-Ansatz, der die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt einbindet ist dabei ein vielversprechender Lösungsansatz. Doch auch dies kann nur funktionieren, wenn die Regierungschef:innen der G20 in unterentwickelte Tiergesundheitssysteme weltweit investieren.

Die lange Zeit vernachlässigten Investitionen in diese Systeme haben dabei dazu geführt, dass es vielerorts zu wenig Personal und nur eine fragile Infrastruktur zur Aufrechterhaltung der Tiergesundheit gibt. Tierhaltende kommen dadurch in existenzbedrohende Situationen, da sie kaum Zugang zu Impfungen und notwendiger Medizin für Ihre Nutztiere haben. Hinzu kommt die mangelnde Seuchenüberwachung, die ebenso ein Risiko für Tiere wie Menschen darstellt.

Zur Bekämpfung der genannten Probleme stellt Action for Animal Health als globale Allianz multilateraler und Nicht-Regierungs-Organisationen folgende Forderungen an die Regierungschef:innen der G20:

  1. Auch abgelegene Gemeinden müssen Zugang zu Veterinärmedizinischer Infrastruktur erhalten
  2. Mehr Arbeiter:innen im Tiergesundheitssektor und eine bessere Ausbildung
  3. Ein verbesserter Zugang zu sicherer Medizin und Impfstoffen für Tiere
  4. Zusammenarbeit mit Gemeinden, um Krankheiten schon frühzeitig zu erkennen

Insgesamt müssen die G20-Nationen sichergehen, dass die finanzielle Unterstützung von One-Health-Initiativen die Tiergesundheit in den Fokus rücken.

Der oben stehende offene Brief wurde frei aus dem Englisch übersetzt. Das Originial finden sie hier.