1. Expertentalk: Expect the unexpected

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"Expect the unexpected" - was ist Dracunculiasi und warum ist Tollwut in Kenia noch so relevant - das fragten wir in unserer ersten (digitalen) Experten-Talk-Runde.

In vielen Ländern des Globalen Südens stellen „vernachlässigte Tropenkrankheiten“ (Neglected tropical Deseases – kurz NTDs) immer noch ein ernstzunehmendes Problem dar. Rund 20% der Weltbevölkerung sind von NTDs betroffen. zwei von ihnen wurden heute näher betrachtet: Dracunculiasi auch bekannt als Medinawurm und die in Deutschalnd ausgerottete Tollwut.


„Expect the unexpected“ – Dracunculiasi oder auch der Medinawurm

Prof. Dr. Norbert Mencke ist Mitglied des European Veterinary Parasitology College und ist European Veterinary Specialist in Parasitology (EBVS). Er arbeitete lange Zeit in den Bereichen Forschung & Entwicklung von Parasitiziden, Veterinärwissenschaftliches Marketing und Politik & Stakeholder-Angelegenheiten bei Bayer Tiergesundheit. Er ist in die Vorlesungen im Institut für Parasitologie der TiHo Hannover u.a. zu tropischen Parasitosen und Zoonosen eingebunden. In einem sehr anschaulichen Beitrag klärte er über den Medinawurm auf, die damit verbunden Risiken, sollte er einmal Eingang in den Kreislauf des Menschen gefunden haben. Da die Infektion meist über verunreinigtes Trinkwasser oder in warmen stehenden gewässern erfolgt, wurde von ihm auch die Wichtigkeit der WASH-Komponente (Water, Sanitary & Hygiene) in der Projektarbeit unterstrichen.

Tollwut – denn keiner soll mehr an Tollwut sterben müssen.

Shoshanna Hillmann-Breuer, Referentin für PR & FR und Koordinatorin von Impfen für Afrika, beleuchtete in ihrem Vortrag die Tollwutinfektionen in Kenia. Laut WHO sterben jährlich ca. 60.000 Menschen durch eine Infektion mit dem Tollwutvirus. 40% davon sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, in 99% der Fäller erfolgt eine Infektion durch Hundebisse. Da die Krankheit (sofern eine Postexpositionsprophylaxe nicht unmittelbar erfolgt) immer tödlich ist, ist Tollwut die tödlichste aller humanen Krankheiten. In Europa und in Deutschalnd hingegen gilt Tollwut seit langem als besiegt. Warum kann dieses Erfolgsrezept nicht auf die Länder des globalen Süden angewandt werden? Seit vielen Jahren schon impft der Verin Hunde in Kenia gegen Tollwut – so gab es auch interessante Einsicht in das Tollwutprojekt in Kenia.

Zero by 2023 – Ausrottung der Tollwut bis 2030

Siet vielen Jahren impfen wir in Kenia und konnten dort durch regelmäßig wiederkehrende schon einige Gebiete tollwutfrei bekommen. Doch es gibt so viel zu tun – so konnten wir kontinuierlih unsere Aktivitäten ausweiten: zuerst in die informellen Siedlungen Nairobis, dann Uganda und 201 kommt noch der Südsudan zu.