Der Einfluss des Tierwohls auf die Nahrungsmittelsicherheit
Verbesserungen des Tierwohls in landwirtschaftlichen Betrieben können dazu beitragen, Risiken im Bereich der Lebensmittelsicherheit zu verringern. Auch die Qualität der tierischen Erzeugnisse und die Wirtschafsleistung können von Tierwohlmaßnahmen profitieren. In unserem Projektland Uganda mangelt es jedoch noch an entsprechenden Möglichkeiten und Maßnahmen. Mit unserer Arbeit vor Ort tragen wir dazu bei, Tierwohlpraktiken zu fördern und damit die Nahrungsmittelsicherheit zu erhöhen.

Das Projekt im Überblick
-
The Role of Animal Welfare in Influencing Food Safety
offizieller Titel
-
Welttierschutzstiftung
Geber*in
-
10.000 Euro
Budget
-
Februar 2022 – Oktober 2022
Dauer
Hintergrund
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung geht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach tierischen Nahrungsmitteln weiter steigen wird. Die Deckung dieser Nachfrage erfordert eine Intensivierung von Tierhaltungssystemen, die über bessere Strategien zur Beseitigung von Hindernissen in der Produktion sicherer Lebensmittel verfügen. Dementsprechend muss das Hauptaugenmerk auf den Abbau biologischer, chemischer und physikalischer Gesundheitsrisiken gerichtet werden, die derzeit in der Produktion tierischer Lebensmittel in Entwicklungsländern vorherrschen.
Die Verringerung der stressbedingten Immunsuppression, der Antibiotikaresistenzen und der Ausbreitung von Zoonoseerregern sowie Infektionskrankheiten ist von entscheidender Bedeutung. Erforderliche nationale Pläne zur Lebensmittelsicherheit müssen bei der Produktion tierischer Produkte – wie Schweinefleisch, Geflügel oder Eier – Tierwohlmaßnahmen miteinbeziehen.
Das Projekt
In Uganda führte Tierärzte ohne Grenzen e. V. das von der Welttierschutzstiftung (WTS) finanzierte Projekt TRAWIFS (The Role of Animal Welfare in Influencing Food Safety) durch. Ziel des Projekts war es aufzuzeigen, inwieweit Praktiken im Bereich Tierwohl in landwirtschaftlichen Betrieben die Sicherheit von Schweinefleisch als Nahrungsmittel beeinflussen. Dabei stand der Zusammenhang zwischen Tierwohlmaßnahmen innerhalb der landwirtschaftlichen Betriebe und den durch Schweinefleisch übertragenen Krankheiten im Fokus.
Zu diesem Zweck wurden zwei Tierärzt*innen und vier Tierpfleger*innen in der Sammlung von Proben für Labortests geschult. Vier weitere Labortechniker*innen lernten, wie die dabei erhobenen Daten verarbeitet und analysiert werden.

Ergebnisse
Der Nutzen dieses Projekts ging weit über die Laborbefunde hinaus. Mit dem nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Tierwohl und Nahrungsmittelsicherheit konnten Landwirte wertvolles Wissen über Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung und über die Bedeutung
der Erhaltung einer guten Herdengesundheit erwerben.
Die Ergebnisse motivierten politische Entscheidungsträger*innen, Strategien zur Förderung einer sicheren Fleischerzeugung zu verstärken. Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Projekts war die Einrichtung einer biologischen Probenbank, die auch in Zukunft die Forschung im Bereich Tierwohl und Lebensmittelsicherheit unterstützen kann.
Tierwohl als entscheidender Faktor bei der Herstellung sicherer Lebensmittel
Das Projekt hat gezeigt, wie wichtig es ist, im Bereich der Schweineproduktion Bewusstsein für den Aspekt des Tierwohls zu schaffen und entsprechende Schulungen anzubieten. Die Vermittlung von Wissen zwischen Landwirt*innen und Tiergesundheitsberater*innen ist entscheidend für die Förderung besserer Tierwohlpraktiken und die Gewährleistung von Lebensmittelsicherheit. Insgesamt konnte dank des Projekts der bedeutende Zusammenhang zwischen Tierwohl und Nahrungsmittelsicherheit aufgezeigt und damit die Grundlage für zukünftige Maßnahmen und politische Initiativen im Bereich der ugandischen Schweinefleischindustrie geschaffen werden.