Zwischen Januar und Dezember 2016 hat Tierärzte ohne Grenzen beide Phasen des GIZ-finanzierten ICIDRR Projektes erfolgreich umgesetzt. Das Projekt wurde in Marsabit County durchgeführt, welches sich in den Trocken- und Halbtrockengebieten im Norden Kenias befindet und regelmäßig von Dürren und Überschwemmungen heimgesucht wird.
Solche Klimaschocks haben eine erhebliche Auswirkung auf Menschenleben, Lebensunterhalte und Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse und beeinträchtigen fortlaufend die Ressourcen von Hirtennomaden (Weidegebiete, Wasserressourcen und Anbauböden). Ohne entsprechende Anpassungsmaßnahmen wird dadurch auch der Lebensunterhalt der sesshaften Bevölkerungsgruppen stark gefährdet.
Zu den Hauptergebnissen des Projektes gehören die Holistic Natural Resource Management (HNRM)- Aktionspläne, -Bestimmungen und -Kleinprojekte, die von den Environmental Management Committees (EMCs) umgesetzt und von der GIZ finanziert wurden. Die Ergebnisse haben die Handlungskompetenz der Gemeinden gestärkt und es ihnen ermöglicht, ihre Ressourcen für die Viehhaltung nachhaltiger zu nutzen und zu verwalten. Dies ist ein wichtiger Schritt, der zur Verbesserung der Gemeinschaft und der Lebensgrundlage führt; so bedingt der verbesserte Zugang zu Weideland und Wasser besseres Viehfutter, eines bessere Tiergesundheit und eine höhere Produktivität. Alle Gemeinden am Kulal Berg haben somit untereinander abgestimmte Aktionspläne und Bestimmungen für ihre ganzheitliche Ressourcenplanung entwickelt. Diese ganzheitliche Ressourcenplanung für nachhaltigere Viehzucht und den Wasserverbrauch trägt auch als erster Schritt zur Konfliktminderung bei. Zu diesem Zweck wurden mithilfe der Friedenskomitees sowie der EMC-Mitglieder und -Leiter zusätzlich inner- und zwischengemeinschaftliche Gespräche geführt. Ein weiterer bedeutender Projektabschnitt war die Freigabe von 16 Hektar (vier Flächen à 4 Hektar) zur Nachsaat und anschließenden Beweidung. Die Flächen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den landwirtschaftlichen Anwesen und Wohngebieten. Das bedeutet, dass Frauen und Kinder milchgebende Tiere bei sich halten können und dadurch ihre Ernährung verbessern, während die restliche Herde gleichzeitig weiter entfernt nach mehr Weidegras suchen kann.
ECHO fördert ein Konsortium mit ACTED und ACF unter der Leitung von Tierärzte ohne Grenzen.Das Projekt arbeitet in fünf Countries Nordkenias: Turkana, Samburu, Mandera, Isiolo und Marsabit. Das Konsortium hat dazu beitragen, die Notfallvorsorge und die Krisenreaktionskapazität der Gemeinden und deren Institutionen zu stärken. Hierzu wurde die Vernetzung zwischen Gemeindeinstitutionen, Bezirken und staatlichen Behörden weiter ausgebaut. Besonders betroffene Gemeinden sind nun besser vorbereitet. Die Projektaktivitäten haben durch ihren multisektoralen Ansatz dazu beigetragen, dass im Notfall sehr schnell interveniert werden kann. Die Aktivitäten umfassten die Bereiche Katastrophenbewältigung, Tiergesundheit, Gleichberechtigung, Konfliktbekämpfung sowie politische Führung. Durch eine effektive Kombination dieser Kernbereiche und aufbauend auf den Erfolgen der vorherigen sechs Phasen der ECHO-Förderung, hat das Konsortium innerhalb der letzten neun Monate mit bemerkenswertem Erfolg die Reaktions- und Handlungsfähigkeit der Zielgemeinden massiv gestärkt.