Hunde als Beschützer und Begleiter: Ein neuer Blick auf ihre Rolle in der Tollwutprävention

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Das kürzlich veröffentlichte Paper zeigt, wie wichtig Hunde in ländlichen Gemeinden Kenias sind. Sie schützen nicht nur Menschen und Vieh, sondern werden auch als treue Begleiter geschätzt. Ein innovativer Ansatz zur Tollwutprävention beleuchtet, wie Hunde und ihre Rolle in der Gesellschaft durch Co-Creation nachhaltig geschützt werden können.

Eine glückliche Hundebesitzerin hält ihren soeben geimpften Welpen auf dem Arm und zeigt das Tollwutimpfzertifikat in die Kamera.
Die Tollwutimpfung ihres Vierbeiners schützt ihren Welpen, die Besitzerin und ihre gesamte Familie.
© Tierärzte ohne Grenzen e.V.

Während wir uns häufig auf die Gesundheitsrisiken wie Tollwut fokussieren, die mit Hunden in Verbindung gebracht werden, gibt es eine andere Seite, die oft unbeachtet bleibt: Die positive Rolle, die Hunde im Leben vieler Menschen spielen.

Das gerade veröffentlichte, und auf dem 8. World One Health Congress in Kapstadt vorgestellte, Dog Value Paper beleuchtet den enormen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Wert von Hunden in ländlichen Gemeinden Kenias. Obwohl Tollwut nach wie vor eine ernste Bedrohung darstellt – besonders in einkommensschwachen Regionen – zeigt das Paper, dass Hunde in diesen Gemeinschaften weit mehr sind als nur mögliche Träger von Krankheiten. Sie sind Beschützer, Freunde und ein wichtiger Bestandteil des sozialen Gefüges.

Hunde als Wächter, Freunde und Beschützer

In ländlichen Gegenden Kenias schützen Hunde nicht nur Häuser, Felder und Vieh vor Bedrohungen – sie sind auch enge Begleiter und Freunde. „Dieser Hund ist wie eines meiner Kinder“, sagte eine Teilnehmerin der Studie. Für viele Menschen in den befragten Gemeinden sind Hunde ein unverzichtbarer Teil des Alltags. Eine andere Teilnehmerin fügte hinzu: „Es fühlt sich gut an, einen Hund zu Hause zu haben. Es ist nicht richtig, ohne Hund zu leben, weil andere einen haben. Wir betrachten Hunde als Blumen im Haus.“ Diese enge emotionale Bindung zeigt, dass Hunde weit mehr sind als nur Nutztiere – sie sind ein Teil des sozialen Lebens ihrer Besitzer*innen.

Hundebesitzerin hält ihren Welpen auf dem Arm, der gleich gegen Tollwut geimpft wird.
Viele Menschen wissen nicht, welches Risiko von ungeimpften Hunden ausgeht.
© Tierärzte ohne Grenzen e.V.

Ein innovativer Ansatz zur Tollwutprävention: Co-Creation

Neben der Untersuchung der Rolle von Hunden im Alltag stellt das Dog Value Paper auch einen neuen Ansatz zur Tollwutprävention vor: Co-Creation. Hierbei wurden Gemeindemitglieder aktiv in die Gestaltung von Aufklärungsmaterialien zur Tollwutprävention eingebunden. Diese Materialien wurden so gestaltet, dass sie kulturell relevant und leicht verständlich sind, um die Gemeinschaft besser zu erreichen und die Teilnahme an Impfkampagnen zu erhöhen.

Links: Hundebesitzerinnen kommmen zur Impfaktion. Rechts: Sensibilisierungsmaterial, welches mit den Teilnehmenden erstellt wurde.
Die Gemeinden wurden eng in die Entwicklung von Sensibilisierungsmaterialien eingebunden.
© Tierärzte ohne Grenzen e.V.

Dieser innovative Ansatz zeigt, wie wichtig es ist, Menschen in ländlichen Gemeinden nicht nur als Empfänger*innen von Informationen zu betrachten, sondern sie in den Prozess einzubeziehen. Das stärkt das Vertrauen in die Maßnahmen und sorgt dafür, dass Hunde weiterhin als wertvolle Beschützer und Begleiter in der Gemeinschaft geschätzt werden.

Ein umfassender Blick auf den Wert von Hunden

Das Dog Value Paper, an dem unter anderem David Owino, One Health Specialist bei Tierärzte ohne Grenzen e.V. für Kenia und Uganda, mitgearbeitet hat, zeigt klar auf, dass Hunde weit mehr sind als potenzielle Gesundheitsrisiken. Sie erfüllen wichtige soziale, kulturelle und wirtschaftliche Rollen in den Gemeinden.

Die Forschung wurde von renommierten Institutionen wie dem International Livestock Research Institute, dem Institute of Infection and Global Health, der University of Liverpool und der Royal (Dick) School of Veterinary Studies der University of Edinburgh durchgeführt. Diese Zusammenarbeit betont die Bedeutung eines One Health-Ansatzes, bei dem die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt ganzheitlich betrachtet wird.

Fazit

Mit dem Ziel, Tollwut bis 2030 auszurotten, ist es entscheidend, dass weiterhin auf partizipative Ansätze wie Co-Creation gesetzt wird, bei denen die lokale Bevölkerung aktiv in die Entwicklung von Lösungen eingebunden wird. Diese gemeinschaftlichen Ansätze stärken nicht nur das Bewusstsein für die Tollwutprävention, sondern helfen auch dabei, das wertvolle Zusammenleben von Mensch und Hund zu fördern. Hunde sind weit mehr als mögliche Krankheitsüberträger – sie sind Beschützer, Freunde und wichtige Begleiter im Alltag.

Wenn Sie mehr über diese spannenden Erkenntnisse erfahren möchten, können Sie die vollständige Publikation hier lesen:

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